Deutsch-Tschechische Gesellschaft Bayreuth

Dieser Bereich bietet ihnen Rückblicke auf diverse Veranstaltungen, Ausflüge und wichtige Ereignisse in der Vergangenheit.

„Der böhmische Samurai“ – eine Lesung mit Bernhard Setzwein am 5.2.2018

Kenntnisreich und humorvoll, aber auch mit präzisem Blick für das Widersprüchliche erzählt Bernhard Setzwein die Geschichte eines der großen europäischen Adelsgeschlechter. Nach seiner Böhmen-Trilogie mit den Romanen Die grüne Jungfer (2003), Ein seltsames Land
(2007) und Der neue Ton (2012), die nach dem Fall des Eisernen Vorhangs spielen, geht er noch weiter in die Geschichte zurück. Der böhmische Samurai spiegelt den begeisterten Aufbruch der europäischen Moderne ebenso wie die schmerzhaften Themen des
20. Jahrhunderts.


Im Schicksal der Familie Coudenhove-Kalergi begegnen einander kosmoplitisches Denken und provinzieller Nationalismus, fernöstliche und mitteleuropäische Kultur, trifft die glamouröse Ära der Jahrhundertwende-Aristokratie auf die neuen Zeiten von Technik und Fortschritt. Mit hinreißender Fabulierlust und leichter Hand erzählt Bernhard Setzwein die Geschichte dieser ungewöhnlichen Familie an der Schwelle vom alten zum neuen Europa - kenntnisreich, lebendig und höchst unterhaltsam.


Die Familie der Coudenhoves ist uralter Adel (seit 1099 aufgrund der Kreuzzüge) und ursprünglich aus Brabant kommend. Heinrich Graf Coudenhove-Kalergi ist als sprachbegabter (18 Sprachen) Diplomat in der KuK-Monarchie zuletzt in Japan tätig. Dort lernt er seine Ehefrau Mitsuko – die Tochter eines Samurai, also selbst adlig – kennen und lieben. Trotz aller Widerstände heiratet er sie, was eine weitere Arbeit im Diplomatischen Dienst eigentlich schier unmöglich macht. Er hat mit ihr 7 Kinder, vor allem deren Leben, bis Ende des Zweiten Weltkriegs,
sind in diesem Roman beschrieben.


Richard/Dicky ist meines Erachtens die interessanteste Person dieser Geschwister, ein früher Europäer, der den ersten Karlspreis überhaupt 1950 verliehen bekam. Auch die Idee zu unserer Europahymne stammt von ihm. Bei einer derart bekannten Person muss man natürlich seine literarische Phantasie ein wenig zügeln.Mit Details wird vom Autor allerdings manchmal ein wenig lässig umgegangen. z. B. soll Richard im Roman ein wichtiges Buch des Vaters zum Antisemitismus beenden, dabei hatte sein Vater dieses Buch sehr wohl beendet und wie geplant
als Dissertation vorgelegt.


Von Elisabeth hört man quasi gar nichts, dabei war sie Sekretärin bei Dollfuß und hätte sehr gut in den historischen Kontext gepasst, der den Hauptteil des Buches umfasst.Auch Karl/Eri wird eigentlich nur mit einem Jugendstreich erwähnt,Olga als Opfer der Mutter gekennzeichnet.Was ist mit Gerolf? Seine Entwicklung vom kriegsbegeisterten Jungen zu jemanden, der aus der erzwungene Zusammenarbeit mit Heydrich, seine Konsequenzen zieht ist viel zu ungenau.


Das Buch erzählt das Leben von Graf Hansi von Ronsperg in Böhmen und spannt dabei den Geschichtsbogen von 1895 ins in die 1960iger Jahre. Die Erzählung beginnt mit der Ankunft der Grafenfamilie Ronsperg aus Japan auf Schloss Ronsperg im Jahr 1895. Die Mutter Mitsuko - Japanerin und der Vater, aus dem aktiven Dienst ausgeschiedener Diplomat, erziehen die Kinder, sieben an der Zahl, abgeschirmt von äußeren Einflüssen auf dem Schloss. Aufgrund dieser Tatsache und der exotischen Abstammung geschuldet, bleibt die Familie für sich. Der Vater stirbt früh und die Mutter, auch nach Jahren nicht heimisch in der böhmischen Provinz, zieht die Kinder alleine groß. Im ersten Weltkrieg verarmt die Familie und die Geschwister verlassen das elterliche Zuhause. Nur Hansi, nach Schuljahren in München, bleibt mit dem Personal zurück. Er heiratet Lilly, eine der ersten Pilotinnen. Doch die Ehe ist nicht glücklich. Sie scheitert, nicht zuletzt an der Exzentrik Hansis. Hansi überlebt den 2. Weltkrieg, um sich dann 1945 aufgrund der Benes-Dekrete im Lager Chrastavice wieder zu finden. es gelingt ihm die Flucht nach Regensburg, wo er allein und verarmt stirbt. Der Autor nutzt die Lebensgeschichte des Grafen, um einige geschichtliche Ereignisse dieser Zeit ins Gedächtnis zu rufen. Die geschieht spannend und mit dem Blick für nicht so im Bewusstsein verankerte Details. Bei der Schilderung der Lagererlebnisse bleibt er sachlich und unsentimental und macht  das Unmenschliche der Verhältnisse um so sichtbarer. Der wahre Wert des Romans liegt für mich darin, geschichtliche Ereignisse in Erinnerung zu rufen und damit Lust darauf zu wecken, sich mit Geschichte zu befassen.

Rückblick: Samstag 7. Juli 2018 -
Enthüllung der Schilder „Prager Platz“ und „Pražské náměstí“

Frau Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe und Herr Bürgermeister aus Prag 6 Ondřej Kolář mit zahlreichen Vertretern beider Partnerstädte haben vor der Rotmainhalle die Schilder „Prager Platz“ und „Pražské náměstí“ enthüllt.

Rückblick: Dienstag 26. Juni 2018 - Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee

Zahlreiche Gäste aus Bayern und Tschechien trafen sich am beim Sommerempfang im CeBB verbunden mit der Präsentation der bayerisch-böhmischen "Barockschätze".

Rückblick: Dienstag 19. Juni 2018 -
Empfang im Generalkonsulat der Tschechischen Republik in München

Etwa 25 eingeladene Gäste konnten sich bei schönem Wetter mit der Frau Konsulin Kristina Larischová und Ihrem Team über zahlreiche Projekte der verschiedenen Organisationen unterhalten.

Rückblick: Montag 4. Juni 2018 - 175. Geburtstag Bertha von Suttner

In einem kleinen Vortrag mit vielen Texten der in Prag geborenen Gräfin Bertha Kinsky gab Dr. Frank Piontek eine Einführung in das Leben jener Frau und Friedensnobelpreisträgerin von 1905, die von den Zeitgenossen zurecht als bekannteste Frau des Jahrhunderts anerkannt wurde.

Ihre Gegner verhöhnten sie als „Friedensbertha“ - dabei hat Bertha von Suttner mehr getan für die Sensibilisierung auf die Frage, wie wertvoll das menschliche Leben und damit der Frieden ist, als alle ihre Kritiker zusammen. Geboren vor genau 175 Jahren und gestorben kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkriegs, musste sie, die Alfred Nobel zur Stiftung des Friedensnobelpreises inspirierte, allerdings nicht mehr miterleben, wie ihr intensives Engagement für den Frieden zunächst ad absurdum geführt wurde. Heute sind die Ideen der tatkräftigen Idealistin wertvoller und aktueller denn je.
Als Gast bei dieser Veranstaltung ist die Vorsitzende des Bundes Österreichischer Frauenvereine Eleonore Hauer-Rona gekommen. Sie hat diesen Abend bei der Eröffnung der BÖFV-Ausstellung „100 Jahre Frauenwahlrecht“ in Wien erwähnt.

Erste Vorsitzende der Deutsch-Tschechischen Gesellschaft Bayreuth, Monika Stock, BÖFV-Vorsitzende Eleonore Hauer-Róna und Dr. Frank Piontek (von links)

Rückblick: Montag 7. Mai 2018 - Lesung mit der tschechischen Autorin Vera Nosková aus Prag

Sie hat an diesem Abend aus ihrem Buch "Wir nehmen es, wie´s kommt" gelesen. Ein Roman, der mit einer Familiengschichte nach dem 2. Weltkrieg die wechselvolle Geschichte Tschechiens aufnimmt. Die Geschichte der jungen und empfindlichen Heldin, die sich in der Atmosphäre des kleinstädtischen Regimebespitzelns abspielt, brachte der Autorin Vera Nosková eine Nominierung für den Preis Magnesia Litera ein.

Rückblick: Konzert am 2.März 2017 bei Steingraeber

Vor drei Jahren hat unsere Ehrenvorsitzende Kristina Jurosz den ersten Kontakt zum damals sechszehnjährigem Matyáš Novák geknüpft und sich dafür eingesetzt, dass er ein Konzert in Bayreuth geben kann. Es hat zwar einige Zeit gedauert, bis ein Termin festgelegt werden konnte, aber das Warten hat sich gelohnt. Matyáš Novák gestaltete diesen Abend mit Werken seines Lieblingskomponisten Franz Liszt. Bei seiner Ansprache zum Konzert hat Matyáš Novák auch die Persönlichkeit Franz Liszt als einen Europäer betont, was gerade heutzutage sehr wichtig sei.

In der ersten Konzerthälfte spielte der junge tschechische Pianist die Années de pèlerinage. Première année: Suisse, nach kurzer Pause folgten Hungarian Rhapsody No. 2, Aprés une Lecture de Dante und Reminiscences de Don Juan, welche er noch hervorragender zum Ausdruck brachte.

Das Publikum im vollen Kammermusiksaal bei Steingraeber war begeistert, man konnte sich vorstellen, am Flügel sitzt Franz Liszt, die Emotionen seiner Musik konnte jeder im Saal fühlen.

Matyáš Novák wohnt in Hradec Králové und hat in seinem Heimatsland alle Wettbewerbe für junge Musiker gewonnen. Er ist auch international unterwegs und gab Konzerte in Deutschland, Österreich, Polen, Spanien, Slowenien und der Slowakei. Sogar eine Tournee
durch China hat er absolviert.

Wir hoffen, dass es nicht das letzte Konzert dieses hochtalentierten Pianisten in Bayreuth gewesen war und freuen uns auf das nächste Konzert vielleicht mit einem böhmischen Programm.

Impressionen: Zwei Ausflüge nach Westböhmen

Rückblick Stammtisch am 2.6.2014

Am 2. Juni 2014 spielten im Rahmen unseres Stammtisches im
Internationalen Zirkel drei Musiker; Walter (Mandoline), Lothar
(Gitarre) und Andreas (Akkordeon); zu Gedichten und Liedern
aus Böhmen und Deutschland. Walter Neubauer ist Schüler
eines Tschechischkurses bei unserer 2. Vorsitzenden Monika
Stock und hat sich spontan bereiterklärt, mit seinen Freunden
an der Veranstaltung mitzuwirken (siehe Bild)

 

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